Vor zwei Jahren hat sich Ludwig Vaarpow in die französische Sprache verliebt. Und das hat er vor allem einem Menschen zu verdanken: der französischen Chanson- und Jazzsängerin Zaz.
Ludwig ist 30 und kommt aus Leipzig. Seinen Lebensunterhalt bestreitet er mit Auftritten als Sänger und Gitarrist. Wenn er – zusammen mit dem Bassisten Finn McHugin – nicht selbst auf der Bühne steht oder neue Melodien zaubert, dann hört er Zaz.
Als das Debütalbum von Zaz Ende 2010 erschien, kletterte es sofort auf Platz 1 der französischen Charts und in Deutschland auf Platz 3. In Frankreich trat sie auf allen großen Bühnen auf, unter anderem im Olympia und im Zénith in Paris. In Deutschland wurde sie zu Live-Musiksendungen fast aller öffentlichen Rundfunksender eingeladen.
Ludwig erlebte sie live in Leipzig – und war begeistert: „Das ,Erlebnis Zaz’ ist eine andere Welt. Sie ist voller Freude, Energie und Liebe, wie in ihrem Song ,Je veux’! Ich habe noch niemanden gesehen, der nicht mit einem Lachen nach einem Konzert nach Hause geht.“ Außerdem gebe es keine andere Sängerin, die sich auf so vielen musikalischen Stilebenen bewege. „Ob Jazz, Rock, Chanson oder Pop – einfach umwerfend“, so Ludwig.
Ludwig fing an, Französisch zu lernen. Er übersetzte die Songtexte von Zaz und lernte sie auswendig. Und er wollte seine neue Entdeckung nicht für sich behalten, sondern sie möglichst mit allen teilen. Er rief den „Zaz-Fanclub-Germany“ ins Leben.
So lernte er weitere Fans kennen. Bis heute treffen sie sich auf Konzerten, fahren nach Frankreich, tauschen Erfahrungen, Fotos und Videos aus. Darüber hinaus produzieren sie auch selbst Videos mit gecoverten Zaz-Songs.
Ein weiblicher Zaz-Fan aus Eisenach hat Ludwig einmal ein Foto geschickt, verbunden mit einer schönen Geschichte. Die Frau war zu einer Studienfahrt in Berlin und lief über die Museumsinsel. Es war schon Nacht, als sie unter freiem Himmel jemanden Gitarre spielen hörte. Sie sagte noch zu ihren Freunden: „So wie der spielt, könnte er auch bei Zaz spielen.“ Als sie dem Spiel folgten, trafen sie tatsächlich auf den Zaz-Gitarristen Guillaume Juhel, der sich gerade in Berlin aufhielt. Es entstand ein schönes Erinnerungsfoto.